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Moorforschung – Aktuelle Untersuchungen und Projekte im Rhinluch

9. September 2021
10:00 – 12:00 Uhr

Die Niedermoore im Rhinluch nehmen eine Fläche von ca. 16.600 ha (Moor- und Anmoorböden) ein und befinden sich zum Großteil im Landkreis Ostprignitz-Ruppin und zu einem geringen Teil im angrenzenden LK Oberhavel. Die Moore werden hauptsächlich als Grünland und in kleinem Maße als Acker genutzt. Diese Flächen sind stark entwässert, dadurch entstehen hohe Treibhausgasemissionen. Insgesamt werden sie auf ca. 500.000 t CO2-Äq. Pro Jahr geschätzt. Anders ausgedrückt emittieren die Moorflächen im Rhinluch pro Jahr etwa so viel wie 50.000 Einwohner Deutschlands. Durch eine Anhebung der Wasserstände könnte dies vermieden oder deutlich reduziert werden – ein enormes CO2- Reduktionspotential für die Region, das bisher zu wenig betrachtet und diskutiert wird. Hierfür braucht es gemeinsame Strategien und Konzepte.
Moore vereinen eine Vielzahl von ökologischen, ökonomischen und sozialen Funktionen durch ihre vielfältigen Ökosystemdienstleistungen, die jedoch bisher nicht immer in Einklang miteinander stehen. So sind der Schutz und die Revitalisierung von Moorflächen durch Wasserstandsanhebungen zwar aus Biodiversitäts- und Klimaschutzsicht gewünscht, stehen jedoch der bisherigen, mit Entwässerung einhergehenden Landnutzung entgegen. Um diese Bereiche in Einklang zu bringen, braucht es innovative Ansätze für eine angepasste Landnutzung sowie die Unterstützung landwirtschaftlicher Unternehmen bei der betrieblichen Anpassung und Vermarktung der neuen Produkte.
Für mehrere Universitäten und Forschungsinstitute ist das Rhinluch schon seit langer Zeit ein interessantes Forschungsgebiet. Die laufende und abgeschlossenen Projektarbeiten helfen die Moordegradierung zu reduzieren und eine nachhaltige dauerhafte Landnutzung im Rhinluch zu gewährleisten.
 

Organisatorisches
Die Veranstaltung ist kostenlos. Wir bitten um Anmeldung zur Veranstaltung per E-Mail an sekretariat@dvl.org


Die Veranstaltung richtet sich an die Verwaltungen und politischen Vertreter:innen der angrenzenden Kommunen, Flächennutzer:innen, Flächen-Eigentümer:innen, Unternehmen im Bereich der nachwachsenden Rohstoffe, regionale Wirtschaftsverbände, Forschungsinstitute, Student:innen und andere Interessierte.