Hanf
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Hanf - uralte Kulturpflanze mit innovativer Zukunft in Brandenburg

Vielfältige Einsatzmöglichkeiten der Hanfgewächse lassen unterschiedliche Interessen in verschiedenen Branchen – vom Baugewerbe über die Gesundheitswirtschaft bis hin zur Ernährungswirtschaft – in den letzten Jahren ansteigen. Dass Hanf deutlich mehr ist als ein Rauschmittel, das wissen die Experten der verschiedenen Einsatzgebiete schon lange.

Eine der ältesten Kulturpflanzen erlebt in den letzten Jahren eine Renaissance. Nicht nur im medizinischen Bereich wächst das Interesse am Hanf, sondern vor allem auch im Bereich der Faserverwertung, der Bauindustrie und der Verwendung als Lebensmittelzusatz oder als Öl.

Medien, Konsumenten und Industrie sind begeistert von den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des krautigen Gewächses. Dazu kommt, dass die Pflanze gut mit schlechteren Böden zurecht kommt, einen vergleichsweise geringen Wasserbedarf hat und die Verwendungsmöglichkeiten umfassen die gesamte Pflanze - nicht zu unterschätzende Argumente in Zeiten von Nachhaltigkeit und Klimawandel.

 

Akteure im Land Brandenburg haben bereits seit den 2010er Jahren die Chancen und Möglichkeiten erkannt, die im Hanfanbau für die Region liegen. Die Aktivitäten sind vielfältig und wie die Einsatzmöglichkeiten des Hanfes breit gefächert.

Im Landschaftspflegeverband Prignitz- Ruppiner Land wird das Projekt Kompetenznetzwerk Nutzhanf betrieben. Es wird durch das Brandenburger Landwirtschaftsministerium gefördert. Ziel ist ein verstärkter Nutzhanf-Anbau im Landkreis Ostprignitz-Ruppin und umgebender Landkreise. Dies soll sowohl mit wissenschaftlicher als auch mit betrieblicher Begleitung geschehen.

 

In der Uckermark ist die Hanffaser Uckermark eG bereits seit 1996 aktiv. Sie erzeugt aus dem, rund um Prenzlau angebauten Nutzhanf, technische Fasern und ökologische Baustoffe. Das Streben der Genossenschaft gilt der Weiterentwicklung des Produktionsstandortes, der Weiterentwicklung von Anbau und Verarbeitung von Hanf, der Entwicklung neuer ökologischer Produkte aus Naturfasern, neuer Anwendungsbereiche für textile und technische Weiterverarbeitung.

Unter anderem auch aus diesen Gründen wurde nun von den Verantwortlichen die Hanf Akademie e.V. gegründet, die die Vernetzung und Wissensvermittlung unterstützen will.

Im Frühjahr 2021 fasste der Brandenburger Landtag den Beschluss, dass hanfbasierte Wertschöpfungsketten verstärkt ausgebaut werden sollen.

Der Antrag der Koalitionsfraktionen „Die wirtschaftlichen und ökologischen Potenziale des Nutzhanfanbaus in Brandenburg ausschöpfen“ fordert die Landesregierung unter anderem dazu auf, die Nutzhanfproduktion und entsprechende Wertschöpfungsketten länderübergreifend voranzubringen, Förderprogramme für die Technologien zur Ernte und Verarbeitung von Nutzhanf zu prüfen und bürokratische Hürden im Bereich des Nutzhanfanbaus zu reduzieren. 

 

„Die alte Kulturpflanze Hanf lebt seit den Neunzigerjahren wieder auf und weist neben ökonomischen Potenzialen auch ökologische Vorteile auf. [...] Nutzhanf eignet sich für den Anbau unter Brandenburger Bedingungen, besitzt einen guten Vorfruchtwert und lässt sich in alle Fruchtfolgen integrieren. Darüber hinaus kommen stabile Bestände ohne chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel aus.“

Axel Vogel, Brandenburger Landwirtschaftsminister

Mit dem Ziel die Vernetzung unter den verschiedenen Akteuren voranzutreiben sowie Wissenstransfer und Innovationen zu unterstützen initiierten die Clustermanagements Kunststoffe und Chemie und Ernährungswirtschaft im Frühsommer 2021 die Hanf Frühstücke

Als Spin Off der Bioökonomie Stammtische waren interessierte Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Multiplikatoren zu einem ausschließlich auf Hanf konzentrierten virtuellen Austausch über ein Wertschöpfungssystem Hanf in Brandenburg eingeladen. Die landesübergreifende Initiative wurden sehr gut angenommen.

Noch in 2021 werden zwei weitere themenfokussierte Hanf Frühstücke angeboten. In diesen soll sich vertiefend mit Hanf als (innovatives) Lebens- und Futtermittel sowie Hanf als Teil des nachhaltigen Bauens beschäftigt werden. Interessierte Unternehmen aus Anbau, Verarbeitung und Vertrieb sind branchenübergreifend herzlich zur Mitwirkung eingeladen.