„Der Neue Brandenburger Weg“ wurde von einer großen Mehrheit der Mitglieder des Landesbauernverbandes Brandenburg beschlossen. Er beinhaltet ein Angebot für einen Zukunftsvertrag über die Land- und Ernährungswirtschaft in der Hauptstadtregion.
Der Landesbauernverband Brandenburg e.V. hat heute im Umfeld der Internationalen Grünen Woche seinen "neuen Brandenburger Weg" der Fachöffentlichkeit vorgestellt.
Es handelt sich bei der Offensive um ein Angebot der Landwirte in Brandenburg die Gesellschaftsaufgabe "Nachhaltigkeit" gemeinsam mit der Ernährungswirtschaft und den Konsumentinnen und Konsumenten voran zu bringen.
Die Offensive der Brandenburger Landwirte zur Gestaltung von mehr Nachhaltigkeit ist sehr konkret. Sie sieht den Aufbau von regionalen Lieferketten mit der Brandenburger Ernährungswirtschaft vor und setzt auf ein regionales Gesamtkonzept.
In 2025 sollen bereits 300.000 Brandenburger Tierwohlschweine in den Kühltheken der Hauptstadtregion vermarktet werden. Genauso sollen Marktanteile bei Rindfleisch, Milch und Molkereiprodukten erobert werden.
„Was wir brauchen, ist eine gesellschaftlich akzeptierte Form der Tierhaltung und einen verlässlichen Erlös von mindestens 200 Euro pro Mastschwein, wenn wir unter den gegenwärtigen Bedingungen in neue Tierwohlställe investieren wollen. Gegenwärtig kämpfen wir darum, 130 Euro bezahlt zu bekommen, während der Handel die Gewinne einfährt.“
Man ist sich darüber einig, dass es eine versachlichte Diskussion darüber benötigt, was die Landwirtschaft leisten kann. Aus Sicht der Landwirte gehören Biodiversität und Pflanzenschutz zusammen, denn nur mehr Diversität in den Kulturen führe zu verbesserten Fruchtfolgen und dies wiederum zu Humusaufbau und Bodengesundheit.
Die Fachgruppen im Landesbauernverband haben maßgeblichen Anteil an der Entwicklung von konkreten Vorschlägen für die Umsetzung der Ziele des Brandenburger Wegs.
„Wenn wir unsere Kulturen stärker diversifizieren, verbessert sich nicht nur unsere Fruchtfolge, sondern auch die Bodengesundheit sowie der Humusaufbau. Voraussetzung dafür sind jedoch wirksame Mittel, um unsere Pflanzen zu schützen."
Für die Realisierung der Modellregion Berlin-Brandenburg hält der LBV ein gut ausgestattetes Sonderinvestitionsprogramm für notwendig. Das Geld soll in neue Tierwohlställe, in Digitalisierung, in regionale Verarbeitungskapazitäten sowie in die Entwicklung der Vermarktung fließen.
Daher werden auch politische Entscheidungsträger, der Handel und die Verbraucher selbst in die Pflicht genommen.
"Unbedingt notwendig ist die Unterstützung des Lebensmitteleinzelhandels. Aufgrund seiner starken Marktmacht geht ohne ihn nichts. Es geht darum, aus der Hauptstadtregion eine Modellregion für einen neuen Gesellschaftsvertrag zu machen - alleine werden wir das nicht schaffen.“
Mit dem "neuen Brandenburger Weg" will die Branche nicht weniger als eine Perspektive für die Landwirtinnen und Landwirte im Land und die Versorgung der Hauptstadtregion aufzeigen. Der Verband hat dafür im Dialog mit seinen Mitgliedern und im Austausch mit Forschungseinrichtungen im Land sowie Verbänden und dem Cluster Ernährungswirtschaft knapp dreißig Vorschläge entwickelt, die die Schritte zu einem Zukunftsvertrag skizzieren.