Wie nachhaltig ist die deutsche Bioökonomie? Das gebündelte Wissen hierzu finden Interessierte ab
sofort auf der Plattform monitoring-bioökonomie.de – mit prägnanten Grafiken und präzisen
Zusammenfassungen. In den Daten kann auch online selbst gestöbert werden.
Eine biobasierte Wirtschaft, die sich an natürlichen Kreisläufen orientiert, nachhaltig und klimaneutral ist – das ist das Ziel der Bioökonomiestrategie der Bundesregierung. Doch entwickelt sich die Bioökonomie in allen Bereichen in die gewünschte Richtung? Die Nutzung von Biomasse kann zu Zielkonflikten führen, die nicht immer auf den ersten Blick sichtbar sind, weil sie global oder zeitlich versetzt auftreten. Um die Zusammenhänge unseres Konsums in Deutschland mit den Umweltwirkungen erfassbar zu machen, ist ein Monitoring unerlässlich. „Wir zeigen, wo und wann die Vorsilbe ‚Bio-‘ tatsächlich einen Fortschritt bedeutet“, erklärt Prof. Dr. Stefan Bringezu, Koordinator des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekts SYMOBIO 2.0.
Herkunft, Nutzung und Nachhaltigkeit
Woher stammt die Biomasse und wofür wird sie hauptsächlich verwendet? Wo liegen die Potenziale? Welche Trends zeichnen sich ab und was sind die Treiber dahinter? Welche Nutzungskonkurrenzen können dabei entstehen – und wie können wir diese vermeiden? Wie groß sind die Fußabdrücke der deutschen Bioökonomie? Und wie lässt sie sich nachhaltiger gestalten? Diese und weitere Fragen werden auf monitoring-bioökonomie.de verständlich und wissenschaftlich fundiert beantwortet. Darüber hinaus können interessierte mit dem Datenexplorer selbst die Zeiträume und Parameter bestimmen und interessante Trends erkunden.
Ganzheitliche Sicht
Von Fallstudien über Fernerkundung bis hin zu Fußabdruckanalyse: Für das Monitoring wenden die Forschungsteams unterschiedliche Methoden an (monitoring-bioökonomie.de/en/tools), um die Bioökonomie Deutschlands zu analysieren. Auf der Website werden die Ergebnisse aus fünf Jahren Forschung innerhalb des SYMOBIO-Projekts anschaulich präsentiert – doch die Internetplattform ist viel mehr als eine Projektwebsite: Über SYMOBIO hinaus werden weitere aktuelle Projektergebnisse und Studien herangezogen. Alle Ergebnisse werden auf der Website zusammengeführt und eingeordnet, sodass ein ganzheitliches Bild der Bioökonomie entsteht. Dabei werden sowohl die
Chancen und Potenziale als auch die Probleme und Risiken ausgewogen diskutiert.
Wissenstransfer in die Politik
monitoring-bioökonomie.de richtet sich auch an Nicht-Wissenschaftler/innen. „Die neue Website bricht komplexe Daten in schnell erfassbare Grafiken und Kernbotschaften herunter. So baut sie eine Brücke zwischen Wissenschaft und allen Stakeholdern“, betont Dr. Meghan Beck-O'Brien, Koordinatorin der Websiteinhalte. Ziel der Website ist es, Politikerinnen und Politiker sowie weitere Entscheidungsträgerinnen und -träger mit wissenschaftlicher Expertise zu unterstützen. Die Website liefert wichtige Erkenntnisse für die Entwicklung neuer Strategien wie die Nationale Biomassestrategie (NABIS), die aktuell von Bundeswirtschafts- und Klimaschutzministerium (BMWK), Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) und Bundesumweltministerium (BMUV) entwickelt wird.
Die Website startet mit englischen Texten, bis zum Sommer soll die deutsche Version verfügbar sein.